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Athos des Nordens

Zwei Mönche sind auf einem kleinen Boot in den meeresgleichen Weiten des Ladogasees unterwegs. Sergei und Herman sind auf der Suche nach einer Stätte, um sich niederzulassen. Plötzlich taucht vor ihnen im blauen Wasser eine kleine, felsige Insel auf. Die beiden betreten diese Insel, und sie beginnt sich zu bewegen; sie bringt die beiden zu einem Archipel aus einundvierzig Inseln im nördlichen Teil des Sees, auf deren größter die Mönche Valaam errichten - heute wieder eines der bedeutendsten Klöster der (russisch-)orthodoxen Welt. Dies soll sich im zehnten Jahrhundert unserer Zeitrechnung zugetragen haben, so erzählt es uns Elena. Die Fremdenführerin mit Strohhut und geblümtem langen Rock spricht hervorragend Englisch und geleitet ihre Gruppe, bestehend aus einem Haufen sehr verschlossener schwedischer Rentner und uns, in ordentlichem Tempo über die Hauptinsel. Freiwillig lassen wir das nicht mit uns machen, aber es geht nicht anders, die Besucher der Klosteranlagen treten nur scharenweise auf und folgen brav den kleinen Schildchen, die überall hochgehalten werden. "Du hörst nicht zu und läufst immer weg", kriegt Jürgen schon bald von Elena zu hören, "deshalb fragst du immer so viel." Da wir lieber Fotos machen, als uns die Klostergeschichte anzuhören, über die wir uns im Vorfeld bereits informiert haben, haben wir bei ihr nicht gerade einen Stein im Brett. Die Geschichte mit dem schwimmenden Felsen ist natürlich eine Legende, erste historische Erwähnungen datieren die Klostergründung eher ins 14. Jahrhundert. Aber ein kleines göttliches Wunder steht Walaams Historie doch besser zu Gesicht.

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