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Die Klöster der Moldau und Bukowina

Jetzt ist es fast menschenleer im gepflegten Innenhof des Mönchsklosters Putna. Die Sonne versinkt golden hinter den dicken Festungsmauern und malt Schatten auf die schneeweiße Kirche. Eminescus ernstes Gesicht blickt steinern nach Westen; er soll oft hier gewesen sein während seines kurzen Dichterlebens, und einmal soll er Putna als das "Jerusalem des rumänischen Volkes" bezeichnet haben. Für soviel Ehre hat man ihm hier ein Denkmal gesetzt. Über die friedliche Anlage, die kahlen Bäume und die drei Glocken, von denen eine noch nie geschlagen wurde, legt sich der Gesang der Mönche, der aus dem Inneren der Kirche über Lautsprecher nach draußen tönt, wie eine wärmende Decke. Auch wenn man die Worte nicht versteht, etwas von Erhabenheit und Demut und Traurigkeit liegt in ihren Stimmen. Und immer wieder "Hristos a înviat!" (Christus ist auferstanden!). Es ist christlich-orthodoxer Ostermontag.

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