Bevor es wieder losgeht, haben wir noch ein paar Kleinigkeiten, die wir ändern möchten. Das meiste hat sich bisher gut bewährt, aber zu verbessern gibt es immer etwas und fertig wird ein Reisefahrzeug eigentlich auch nie. So haben wir auf das Dach noch ein zusätzliches Ersatzrad geschnallt, allerdings nur den Mantel, um das Gewicht so gering wie möglich zu halten. Und eine kleine Kiste zum Verstauen von leichten Gegenständen, die uns im Innenraum immer gestört haben. Jetzt ist der Dicke noch windschlüpfriger als er sowieso schon war.
Die Sonne versteckt sich langsam hinter den Felsen des Ceahlau-Massivs und ihre letzten Strahlen leuchten golden im Dunst über den Tannenwäldern. Der stattliche weiße Kater Hector der Pension Crusitu schleicht sich langsam die Holztreppe hoch, kommt aber keine Minute später mit lautem Fauchen und blutender Kratzwunde im hohen Bogen wieder heruntergeflogen. Ein paar Federn hat der Vogel auch gelassen, und so versucht es der Kater gleich nochmal. Wir beobachten sein Treiben von der Terrasse unserer Unterkunft aus, wo wir nach einem anstrengenden Wandertag unser rumänisches Abendessen geniessen. Es gibt piept de pui la gratar (gegrillte Hähnchenbrust), cartofi prajiti cu parmezan (Bratkartoffeln mit Parmesan) und köstliche selbstgemachte, mit Blumenkohl gefüllte und sauer eingelegte Tomatenpaprika. Dazu einen grünlichen, leicht nach Kräutern und vor allem Anis schmeckenden Schnaps, der ebenfalls selbstgebrannt und mit Ginseng aus den nahen Bergen verfeinert wurde.