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Baile Herculane

Der kleine Welpe versucht sich aufzurichten, bricht jedoch gleich wieder zusammen. Die letzten Tage hat er merklich abgebaut. Lief er anfangs noch von alleine herum, suchte die Nähe der anderen Welpen und legte sich dicht an sie, kann er sich heute kaum noch von alleine bewegen. Ein leises Winseln ist zu hören wenn man sich dicht über ihn beugt. Ich nehme ihn auf den Arm und spüre bei jedem Streicheln seinen abgemagerten und zerbrechlichen winzigen Körper unter meinen Fingern. Aus seinem kleinen, dunklen Auge schaut er mich an, das zweite öffnet er kaum noch. Während Ruth die restlichen Welpen mit Futter ablenkt und schnell umringt ist von einem wuselnden Knäuel kleiner Hunde, kann ich versuchen, den Kleinen zu füttern. Auf das Futter reagiert er gar nicht und auch auf eine Vitaminpaste aus der Tube nicht. Er macht nicht einmal Anstalten, den Mund zu öffnen. Sein Fell entpuppt sich beim näheren Betrachten als eine Herberge für Flöhe. Überall kreucht und fleucht es und die Plagegeister von beachtlicher Größe piesaken den Kleinen noch zusätzlich. Uns bleibt schließlich nichts übrig, als den Welpen auf eine weiche und warme Decke zu legen und zu hoffen, dass er die Nacht überlebt.

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