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An allem ist Stoker schuld!

Die Zeiten, in denen Bran ein kleines, stilles Dorf war sind lange vorbei. Alte, schwarzweiße Fotografien, die mancherorts zu sehen sind, zeigen aus heutiger Sicht idyllische Szenen, im Hintergrund stets die pittoreske Burg, das Wahrzeichen des Ortes. Heute fehlt Bran auf keiner angebotenen Rumänienreise und ist fester Bestandteil von Ausflügen in diese Gegend. Auch wir machten mittlerweile schon häufiger hier Station und entspannten uns für ein paar Tage. Allerdings geschah dies bisher entweder im Frühjahr oder im Herbst, nie im Hochsommer wenn ganz Rumänien Ferien hat. Wir haben Glück und sind schon sehr früh morgens in Bran auf der Suche nach einem kleinen und günstigen Zimmer. Bei den Leuten, bei denen wir die Male zuvor wohnten, ist leider nichts mehr frei, dafür finden wir direkt gegenüber bei einem sehr netten Ehepaar ein Quartier. Während wir vom Balkon aus den exklusiven Blick auf die Burg geniessen, quält sich bereits eine lange Autoschlange, die schon Kilometer vor dem Ort ihren Anfang nimmt, im Schritttempo durch die Hauptstrasse Brans.

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Sarmizegetusa Regia

Tief in den Muntii Sureanu (dt. Brooser Berge) am westlichen Ende des Karpatenbogens siedelten vor über zweitausend Jahren die Daker. Ihr König Decebal, dem es gelang, die zerstrittenen Stämme des Volkes zu vereinigen, ordnete zum Schutz vor Angriffen der Römer den Bau von sechs Festungen an. Die wichtigste unter ihnen und Mittelpunkt der dakischen Welt in den Jahrzehnten um die Geburt Christi herum war Sarmizegetusa (Regia). Schließlich ereilte die Daker aber doch das Schicksal vieler anderer Völker, die sich den Römern entgegenstellten: Sie wurden überrannt und ins Römische Reich eingegliedert. Unter Kaiser Traian übernahmen die Daker im Jahre 106 n.Chr. die römische Ordnung, und viele Jahrhunderte später entstand aus dieser schließlich fruchtbaren Verbindung beider Völker die rumänische Sprache und Identität.

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Baile Herculane

Der kleine Welpe versucht sich aufzurichten, bricht jedoch gleich wieder zusammen. Die letzten Tage hat er merklich abgebaut. Lief er anfangs noch von alleine herum, suchte die Nähe der anderen Welpen und legte sich dicht an sie, kann er sich heute kaum noch von alleine bewegen. Ein leises Winseln ist zu hören wenn man sich dicht über ihn beugt. Ich nehme ihn auf den Arm und spüre bei jedem Streicheln seinen abgemagerten und zerbrechlichen winzigen Körper unter meinen Fingern. Aus seinem kleinen, dunklen Auge schaut er mich an, das zweite öffnet er kaum noch. Während Ruth die restlichen Welpen mit Futter ablenkt und schnell umringt ist von einem wuselnden Knäuel kleiner Hunde, kann ich versuchen, den Kleinen zu füttern. Auf das Futter reagiert er gar nicht und auch auf eine Vitaminpaste aus der Tube nicht. Er macht nicht einmal Anstalten, den Mund zu öffnen. Sein Fell entpuppt sich beim näheren Betrachten als eine Herberge für Flöhe. Überall kreucht und fleucht es und die Plagegeister von beachtlicher Größe piesaken den Kleinen noch zusätzlich. Uns bleibt schließlich nichts übrig, als den Welpen auf eine weiche und warme Decke zu legen und zu hoffen, dass er die Nacht überlebt.

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